September 2018

der zum sofa gehörige hocker war seeehr groß und verstellte daher viel platz im wohnzimmer. da er aber eines der lieblingsplatzerln unserer gipsy war, haben wir ihn gelassen. nun, da uns gipsy verlassen hat, habe ich beschlossen, den hocker zu entfernen und stattdessen nur eine kleine ablage für zwei pölster zu machen.

  • die beine wurden zur späteren verwendung abgechraubt, der hocker zerlegt und brauchbare teile (etwa die gurte) für weitere projekte aufbewahrt. auch den stoff habe ich zur seite gelegt.
    aus einer platte sägte ich einen teil mit etwa 75×45 cm. in den ecken bohrte ich löcher mit einem 8 mm bohrer und senkte mit einem 100 mm bohrer etwas nach. dann setzte ich die einschlagdübel, welche ich auch aus dem alten hocker gerettet hatte (bild 1)
  • einer der gurte wurde mittig geteilt und über die einschlaghülsen getackert, um ein durchdrücken durch den stoff zu vermeiden (bild 2)
  • die platte wurde auf den glatt ausstrichenen stoff gelegt und dieser passend zugeschnitten (bild 3)
  • um ein ausfransen der kanten zu verhindern wurde der stoff eingeschlagen und dann angetackert (bild 4)
  • zum schluss die beine angeschraubt und fertig war die ablage – die nun deutlich weniger platz brauchte (bilder 5+6)

podest1 podest2 podest3
podest4 podest5> podest6

allerdings hat mich der letzte fuß ziemlich gefuchst. nachdem er bis auf wenige millimeter eingeschraubt war, hat sich die schraube plötzlich durchgedreht. es hat mich eine gute halbe stunde gekostet, den fuß wieder herauszubekommen und mittels zugelegter mutter (dadurch saß der kopf etwas höher im fuß wo das plastik noch intakt war) zu fixieren.

sie letzten tage waren nervenaufreibend und auch sehr traurig. da kam etwas ablenkung heute gerade recht:
die neugis kamen arbeit vorbei. zwei spezialaufträge. der erste davon, bei drei grillgewürztischchen – ältere arbeiten von mir – mussten je zwei löcher etwas aufgebohrt werdenn, damit die größeren salz- und pfefferstreuer passen. das war in wenigen minuten erledigt.

danach wurde es etwas spezieller und ich musste erst an den computer. ein standspiegel mit vergrößerung hatte einen kaputten fuß. nachdem ich die maße genommen hatte, habe ich, wie üblich, mittels corel draw (mittlerweile version 2018) eine vorlage gezeichnet.
mit der ausgedruckten vorlage in die werkstatt und mal schauen, was es an passendem holz gibt. schnell war etwas gefunden und ich konnte loslegen.

für die sockelplatte durfte es ruhig etwas stabileres und schwereres sein. ich nahm ein stück 20mm birkensperrholz und sägte daraus einen kreis mit 120 mm durchmesser. mittig wurde mit dem forstner eine 35 mm breite bohrung für den buchenrundstab eingesenkt. der rundstab bekam an der oberseite eine einkerbung verpasst, welche ich mit der deku gesägt habe. die halterung selbst sägte ich aus 18 mm buchenleimholz. nach dem schleifen setzte ich an den oberen enden je ein 8 mm loch:

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spiegelhalter4 spiegelhalter5 spiegelhalter6
spiegelhalter7 spiegelhalter8 spiegelhalter9

die holzgabel lässt sich etwas aufbiegen – gerade soviel, dass der spiegel eingesetzt werden kann und halt findet. er lässt sich dann wie gewohnt bewegen und bleibt in jeder gewünschten stellung stehen. sitzt, passt und funktioniert!
zum schluss wurden alle holzteile noch mit meinem spezialwachs behandelt und aufpoliert.