Juli 2019

heute einen ganz speziellen auftrag erledigt. kleine plastikgriffe, die sich langsam auflösten, mussten ersetzt werden. und die neuen teile sollten auch etwas länger werden. na dann…

nachdem ich die teile erst einmal zerlegt hatte (das heißluftgebläse war da eine schnell ehilfe), wurde maß genommen und die ermittelten maße notiert. ein passendes stück holz war schnell gefunden: eine rechteckige leiste, die schon ewig herumliegt. die länge sollte reichen, um daraus die fünf benötigten griffe (eigentlich sinds ja eher „griffchen”) zu bekommen.

teil für teil hab ich gedrechselt, geölt und zusammengebaut. alles mit superkleber fixiert und mit mohnöl poliert:

nussonderauftrag1s1 sonderauftrag2
sonderauftrag3 sonderauftrag4

auftrag erledigt! kann ich morgen beruhigt ins akw zu einem dreh fahren.

chronos projektl

bis gegen drei in der früh gedreht und heute abend geht es mit dem nächsten nachtdreh weiter. dazwischen ein hupfer in die werkstatt. hab begonnen, eine hohe vase zu machen:

vase1 vase2 vase3

hat zwar einen langen (nicht ganz durchgehenden) riss, aber ich denke, das könnt trotzdem was werden. allerdings musste ich dann aufhören, da ich innen nicht weiter kam. da fehlt mir irgendwie ein passendes werkzeug. sehr helfen würde eine verlängerung für die forstnerbohrer. mal sehen, wo ich eine solche bekomme.

eine kiste mit teilen vom nussbaum bekommen. die wurden vom brennholzstapel gerettet. ehe ich mich an eine erste verarbeitung machte, beschäftigte ich mich noch mit der gestern begonnenen birkenschale.

diese wurde grob vorgearbeitet…

schale mit delle

… und wird nun eine weile auf die seite gelegt. unglaublich, wieviel feuchtigkeit in dem holz steckt, obwohl es schon seit langem herumliegt.

jetzt konnte ich mich dem nussbaum widmen. ich hab die ersten vier teile genommen und je zwei seiten auf der hobelmaschine begradigt. das gab eine odentliche sauerei. wie ich festgestellt habe, war die absaugung komplett verstopft. werde bei gelegenehit den schlauch abmontieren und entleeren, dann solte wieder alles passen.
die vier teile habe ich, soweit möglich, zu kanteln gesägt. sind durchaus ein paar brauchbare teile dabei. konnte es mir nicht verkneifen, das erste teil zu einem ornament zu verarbeiten:

nuss1 nuss2 nuss3
nuss4 nuss5 nuss6

eigentlich wollte ich die ornamentteile ja sehr dünn machen, aber ich hab es mir anders überlegt. der kantel hatte zwei unterschiedliche färbungen, was mir sehr gut gefällt. hätte ich das ornament wie gewohnt dünn gemacht, wäre die dunkle maserung komplett verlorengegangen. dann doch lieber etwas dicker belassen und versuchen, die maserung oben und unten durchlaufen zu lassen.

wollte heute die marillenschale fertigmachen. nachdem sie außen soweit war, wurde umgespannt. mit dem großen spannfutter kein problem, der kleine rezess hat toll gehalten.
nachdem ich innen schon ziemlich weit war und jede menge späne produziert hatte, einmal kurz nicht aufgepasst und einen gewaltigen nürnmberger im boden fabriziert. schicht für schicht hab ich diesen versucht zu entfernen. das holz fing immer mehr zu singen an und ich wusste, es wird dünn. noch ein kurzer moment der unachtsamkeit und es war passiert – ich war durch.

irgendwie wollte ich den rest aber nicht wegwerfen. ich dachte, ich versuch einen boden einzupassen. ich seh’s als übung. kann ich in zukunft ja wirklich mal brauchen (wenn ein boden zu dünn wird kann ich eine passende scheibe drechseln und unten ankleben). ein reststück birkensperrholz wurde eingepasst.

schale1 schale2 schale3
schale4 schale5 schale6

die schale hab ich umgedreht und den boden in die ursprüngliche obere öffnung eingesetzt. dadurch erhoffe ich mir, den riss zu stabilisieren. die innenseite hab ich nicht mehr nachgarbeitet und abschließend die schale mit mohnöl eingelassen. hat schon eine tolle farbe, so ein marillenholz.

hab dann noch begonnen ein stück birkenholz zu bearbeiten. aufspannen, entrinden und einfach schauen, was sich ergibt:

schale1 schale2 schale3

wie es scheint, wird es eine ”schale mit delle”.
was mich nur wundert ist, dass das holz schon ewig herumliegt und eigentlich trocken sein sollte. trotzdem fühlt es sich an manchen stellen an wie feucht und macht viele fasrige ausrisse. ich habs mal gut sein lassen und lass es über nacht, vielleicht geht’s morgen leichter.

meine bestellten drechselsachen sind schon gekommen, auch das wachs. schnell die pakete ausgepackt. ein großes spannfutter, dazu eine planscheibe samt erweiterung:

futter

macht alles zusammen einen guten eindruck. alles zusammengebaut und getestet. mit der großen scheibe konnte ich einen etwas verzogenen schalenrohling klemmend und spreizend aufspannen und so nacharbeiten:

planscheibe1 planscheibe2 planscheibe3

ein bekannter hat einen toten marillenbaum gefällt und ich sollte schauen, ob ich ein paar teile davon brauchen kann. also schnell hingefahren und nach beute ausschau gehalten. diese mit der cariola zum auto gebracht (direkte zufahrt zum garten war nicht möglich):
beute

daheim alles vor der terrasse abgeladen. eine große plane untergelegt und erst einmal die rinde abgeklopft. danach mit der kettensäge zerteilt. eine astgabel (für die ich schon etwas im sinn hatte) war leider nicht zu gebrauchen, da wohnte eine große ameisenfamilie drinnen und das holz war zu löchrig und morsch. aber ein paar der anderen teile waren brauchbar. der großteil davon wird noch eine weile gelagert. dazu hab ich an den stirnseiten leim aufgteragen, damit es möglichst rissfrei trocknen kann:

aufarbeiten1 aufarbeiten2 aufarbeiten3

ein stück wurde aber gleich eingespannt und ich hab begonnen, eine äußere form zu finden:

marille1 marille2

das holz lässt sich leicht drechseln und dürfte eine schöne maserung haben. allerdings hat es einige risse. ich hoffe aber, es geht sich eine (obst)schale aus.

erst ein erstes dekoteil für einen weiteren seeigel gemacht. die schale hab ich vor ein paar tagen testweise mit epoxy überzogen. das ganze macht einen sehr stabilen eindruck. allerdings ist die schale dadurch fast zu glänzend. aber das seh ich dann, wenn’s komplett fertig ist.

ich hab mich an die teller gemacht. einer ist ja schon bestellt. erst die restplanke mit der bandsäge aufteilen. zwei große achtecke und aus dem rest zwei kleinere scheiben waren die ausbeute. zuerst hab ich einen kleinen teller gemacht. dieser blieb unbehandelt, da ich ihn mit kanauba wachs behandeln möchte – wenn ich es mal habe (hab heute zwar ein spannfutter und eine große planscheibe bestellt, das wachs aber vergessen). weiter gings mit dem ersten der bestellten großen teller. diesmal einer ohne erhöhten rand:

teller1 teller2

der teller wurde abschließend mit meinem selbnstbauwachs behandelt.

war kurz in der werkstatt um ein wenig feinarbeit zu üben.
ich habe die öffnungen einer seeigel-schale auf maß geschliffen und ein ende gedrechselt. dieses bekam noch etwas farbe:

ornament1 ornament2