Werkzeug

heute hab ich mich an ein testobjekt gemacht welches mir schon lange im kopf herumgeistert. ich hatte da im netz mal bei einem amerikanischen woodworker was gesehen dass ich nachbauen wollte.
details zum projekt selbst folgen demnächst (bin derzeit mit dem schauspielen zeitlich ziemlich eingespannt), aber ich hab grad einen dicken hals, deshalb…

bei dem (test)projekt werden unter anderem viele bohrungen mit einem forstner-/kunstbohrer gemacht – damit einiges an material schnell abgetragen wird und man sich mit dem fräser arbeit erspart. als probeobjekt habe ich eine dreischichtplatte aus fichtenholz verwendet. einfach, weil ich es grad zur hand hatte.

da ich den bohrer für derartige projekte später dann in massivholz (kirsche, eiche…) verwenden wollte, und zusätzlich das eine oder andere topfscharnier eingebohrt werden soll, musste es ein 35 mm bohrer sein. dazu habe ich mir extra einen hochwertigen (dachte ich zumindest) kunstbohrer der marke fisch besorgt. die war mir bisher als qualitätsmarke bekannt. leider war das ein griff ins klo!

nach etwa 25 bohrungen (12 mm tief und überlappend)…

aufgabe

… merkte ich beim ansetzen neuer bohrungen, dass der bohrer irgendwie „rupft”. ein blick zeigte schnell die ursache: eine der beiden spitzen (vorschneider?) war gebrochen!
wo ist die spitze?

wie gibt’s denn sowas? gleich einmal das brett kontrolliert: keinerlei fremdkörper (woher auch?). so ein scheiß aber auch! dabei hatte ich mich anfangs so gefreut, weil der bohrer wie durch butter gefräst hat. aber halt leider nicht sehr lange.

nachtrag vom 09.06.15:
noch mehr angefressen. im vertrauen auf die qualität hab ich die rechnung scheinbar weggeworfen – jedenfalls find ich sie nicht mehr. pech gehabt. aber zumindest eine mail an die firma werd ich schreiben, weil ich grad so schön geladen bin.

walter kam seinen den buben holen. ich zeigte ihm ganz stolt was ich bisher gebaut hatte. das grundbrett aus buchenleimholz hat ihn allerdings so gar nicht begeistert. kein geeignetes holz für diese anwendung, da buche zu viel „arbeitet”.

hmm, das gab mir zu denklen. nachdem er wieder gegangen war, zerlegte ich den schlitten und nahm eine dreischichtplatte als neue basis. wie es der zufall wollte, hatte ich eine in genau der richtigen größe am ostersonntag aus dem container gerettet. glück muss man haben.
damit baute ich den schlitten neu auf. jetzt ist er soweit fertig und morgen wird er getestet. er wurde noch nicht gewachst und läuft trotzdem sehr leicht und präzise. ich hoffe mal das beste.

weiter am cross-cut-sled arbeiten. heute nahm ich mir die anschlagleiste vor.
zwei sperrholzteile zuschneiden und zusammenleimen. darauf die aluleiste montieren (damit die leiste wirklich gerade ist):

aluleiste ablängen montagelöcher ansenken leiste montieren

der nächste schritt war das einpassen der t-nut-schiene. in dieser werden später stoppklotz und niederhalter laufen. da ich nur einen 14 mm nutfräser habe, musste ich mich schritt für schritt an die richtige breite herantasten. nach mehreren fräsdurchgängen passte die schiene ganz genau in die nut. zusätzlich habe ich sei mit ein paar versenkten schrauben befestigt:

nut fräsen schiene einpassen montagelöcher bohren

nochmals ein paar nachforschungen zwecks schiebeschlitten für die tks. während der teig für zwei vollkornreindlinge (für die osterjause) aufging bin ich zum bauhaus gefahren. eine platte, ein winkeleisen und eine buchenleiste besorgt. beim wegfahren noch ein langes sperrholz aus dem container gefischt.

alles in die werkstatt und schnell den kuchen ins rohr gegeben. nach der jause ordentlich gestärktin die werkstatt um mit dem bau des sägeschlittena zu beginnen. erst die beiden „runner” gesägt. das war etwas difizil, da beide nuten unterschiedliche breiten haben. aber ich schaffte es, die leisten passgenau zu sägen (breite und dicke) und an die grundplatte zu montieren. zum schluss glätten und mit wachs polieren. nun lässt sich die platte leicht und trotzdem spielfrei bewegen:

nach den feiertagen geht es weiter.

heute begannen die umbau- und anpassungsarbeiten an der gts 10.
erst einmal die bodenabdeckung entfernt (rausgeschnitten) und entsorgt. braucht kein mensch. dann die innere abdeckung des sägeblattes entfernt (das ging nur, indem ich die maschine am ständer vorkippte und darunter kletterte) und auf der deku eine aussparung gesägt (bild 1). nun lässt sich die halteschraube des spaltkeils von oben lösen und festziehen, was sonst nicht möglich wäre (bild 2):

aussparung sägen einfacher zugang zur befestigungsschraube des spaltkeils

in meinen augen ein klarer konstruktionsfehler. dürfte auch nur bei den europäischen modellen so sein, denn bei der amerikanischen ausgabe (4100) ist diese schraube durch eine art schnellveschluss ersetzt.

nachdem diese problem aber nun gelöst war habe ich einen nulltoleranz-einlage für den sägetisch gefräst und gleich auch getestet. passt, wi die bilder zeigen:

zerotolerancesägen passt

bei gelegenheit baue ich mir einen sägeschlitten – oder auch zwei. einen für schmalere teile, einen etwas breiter und mit erweiterung für gehrungsschnitte.
vom neuen sägeblatt bin ich jeenfalls immer noch ganz begeistert. das sägt so glatt, dass man die kanten überhaupt nicht schleifen muss.

in der paketbox lag mein bestelltes sägeblatt für die neue tks, ein speziell beschichtetes blatt von freud. ich habe dieses eingebaut und ein paar testschnitte gemacht. beim ersten schnitt – ich trennte eine schmale leiste von einer latte ab – war zwischen leerlauf und schnitt kein unterschied hörbar. jetzt weiß ich auch, was mit „geräuschreduziertem blatt” gemeint ist. unglaublich! beim sägen einer spanplatte hörte man etwas mehr, aber immer noch deutlich weniger als bisher. alle schnittkanten sind glatt wie ein kinderpopo und ohne jegliche brandspuren oder ausrissse, wie man sieht:

schnittkante

später habe ich mir aus einem laminatstück eine schablone für tischeinlagen gemacht. nach dieser werde ich mir (ev. gleich morgen) „zerotolerance-einlagen” machen. dann kann ich auch ganz dünne leisten sägen.
jedenfalls bin ich mit der derzetigen kombination von säge und blatt mehr als zufrieden. und dass das spezialblatt weniger kostet als ein originalblatt von bosch (wobei ich glaube, dass freud mittlerweile eh zu bosch gehört) macht zusätzlich freude!

die neue bosch steht nun schon einige tage ausgepackt in der werkstatt. es wurde zeit, sie zu montieren und zu testen. in der nacht hatte ich noch nach anleitungen gesucht, ob schon mal jemand diese säge auf den unterbau der grünen serie montiert hat, leider wurde ich nicht fündig.

ein suchender blick in mein hängendes holzlager offenbarte mir einen balken, den ich schon seit gut zwei jahren herumliegen habe. dieser brachte mich auf eine idee. mittig abgelängt passte der genau für meine geplante adaption. messen, probieren, nochmals messen, bohren, ansenken – so brachte ich die beiden balken an das untergestell. dort wurden sie geschliffen und die kanten gebrochen:

holzlager ansenken
montiert schleifen

die balken sorgten auch für eine erhöhung der arbeitsfläche, was meinem rücken zugute kommt. die maschine wurde auf den balken montiert. dazu musste ich die (extra bei regen mit dem rad) besorgten schlossschrauben mit dem dremel teilweise zurechtflexen.
jetzt konnten alle teile anmontiert, eingestellt und gestestet werden. erste ergebnisse sind schon mal nicht schlecht. ich habe aber auch schon ein spezielles sägeblatt bestellt, von dem ich mir dann noch bessere ergebnisse erhoffe:

schraube anpassen hinteren auszug montieren
winkelanschlag einstellen erste testschnitte

ich finde, die säge ist für die leistung auch gar nicht so laut (leiser, als das vorgängermodell!). die säge an ihren platz schieben (brauch diese zum arbeiten nur gerade herausziehen und nicht wie bisher zusätzlich um 90° drehen). sie passt trotz erhöhung noch an den alten platz und benötigt auch nicht mehr stellfläche (klar, ist ja derselbe unterbau). noch etwas aufräumen, dann war ich geschafft. hoffe nur. mein rücken macht morgen nicht schlapp.

ich laboriere imme rnoch an einem infekt, also erst einmal eine große kanne tee kochen. später mit der klapprodel zum paketshop die säge abholen. die paar regentropfen konnten mich nicht davon abhalten. oh mann, was ist das für ein großes trumm!
der heimtransport lief trotzdem unerwartet schnell und problemlos. dass ich dabei ziemlich ins schwitzen kam lag weniger am paket, als vielmehr an der verkühlung.

das paket passte nur quer durch die werstatttür. die alte tks abmontieren und beiseite stellen. neue säge auspacken und mal probeweise auf das gestell stellen (35 kg sind kein pappenstiel – schon gar nicht mit meinem rücken und noch dazu grippig). da wird es ein paar anpaassungen brauchen, aber nicht heute. und auch nicht mehr diese woche. jetzt muss ich mich mal schonen – und am wochenende kommt der workshop. bis nächste woche überleg ich mir was. jedenfalls schaut die säge schon mal interessant aus:

großes packerl schön aufgeräumt schaut schon mal gut aus

schweißgebadet ab auf die couch. ich war geschafft!

ein lange vorgehabtes projekt wurde heute zumindest teilweise umgesetzt. aus diversen plattenresten bastelte ich zwei leimständer für die großen leimflaschen:

leimflaschenhalter

bei nichtgerbrauch hängen diese per french cleat an der wand. morgen mach ich noch einen für die dünne titebond-flasche.