Drechseln

nachdem einkauf ein hupfer in die werkstatt. da drechselte ich ein weiteres neujahrsschweinderl. ein etwas kleineres. diesmal notgedrungen ohne rinde, da es diese großflächig abgerissen hat, so dass ich sie komplett entfernen musste:

kleines schweinderl

gerlinde gefällt es so besser – und eine abnehmerin dafür hab ich auch schon.

zwischen rollenvorbereitungen und vorbereitungen fürs morgige familienessen ging sich ein hupfer in die werkstatt aus.

eine etwas kleinere version des engerls stand auf der to-do-list. ein passender kantel (buche) war schnell gefunden und in form gedrechselt. mit der deku sägte ich im doppelpack die flügel. diese hab ich mit einem zapofen versehen, der in den körper eingelassen wird. so halten die flügel recht gut. noch dazu sind sie dann schräg angesetzt, was auch besser aussieht (obwohl der winkel noch etwas größer sein könnte):

engel

erstmals kam auch mein polierset zum einsatz. die scheiben am dorn haben gut funktioniert und ich konnte das buchenholz schön aufpolieren.

danach wollte ich ein weiteres schweinderl machen. etwas kleiner und ohne rinde. als ich schon fast fertig war, ist leider am rüssel ein teil ausgebrochen, so dass es nichts geworden ist. hatte dann genug für heute. werkstatt sauber machen und das wars.

die feiertage sind vorbei, so dass ich wieder in der werkstatt krawallisieren kann. zuvor hab ich mir eine vorlage für einen minimalistischen engel in zwei größen gezeichnet und ausgedruckt.

als erstes machte ich aber ein kleines neujahrsschweinderl. diese drehte ich aus einem aststück (ich glaub esche), das schon lange in der werkstatt herumkugelt. leider ist ein stück der rinde ausgerissen, so dass ich etwas improvisieren musste. aber ich hab eine gute lösung für das problem gefunden:

schweinderl 01 schweinderl 02
schweinderl 03 schweinderl 04

weiter mit dem engel. dazu hab ich einen kantel aus dem kärntner brennholz verarbeitet. ich bekam auch eine halbwegs ansprechende form hin. den fuß hab ich etwas abgeändert, so dass die figur einen guten stand hat:

engel 01 engel 02
engel 03 engel 04

das anbringen der flügel war nicht ganz einfach. beim nächsten mal werde ich diese wohl aus einem stück machen – oder mir was anderes überlegen.

das drechseln des adventkranzes war schwieriger als gedacht. das fing schon damit an, dass sich das teil auf der bandsäge nicht sägen lassen wollte. ich hab es dann mit der tks gemacht. auch das nicht ganz ohne, da durch das schräggestellte blatt zwei sägedurchgänge pro schnitt nötig waren. nachdem ich dann eine grobe außenkontur hatte, wollte ich mit dem 80-mm forstner einen rezess einsenken. leider war das teil zu groß für die tischbohrmaschine. also wollte ich es mit dem bohrer und dem standfuß versuchen. ging nicht, da der bohrer zu groß für die aussparung im mobilen bohrständer war. also doch akkubohrer und freihand. das haute aber so gaar nocht hihn, da der bohrer ständig verrutscht ist und keine exakte bohrung zuließ.

also dann halt mit schraubplatte an der bank befestigen. durch das wilde herumbohren war es schwierig, die halteplatte mittig zu montieren. als ich es endlich auf der bank hatte, musste ich feststellen, dass ein paar ecken zu weit überstanden und sich das teil daher nicht drehen ließ. also mithilfe des arbotech nacharbeiten. das teil ließ sich nun frei drehen – jetzt konnte das drechseln beginnen.

die außen- und innenseite der schale wurde gedrechselt. irgendwie lief da etwas nicht ganz rund. daher waren die bohrungen nicht im selben abstand zum rand. also beschloss ich, die bohrungen komplett wegzudrehen und neu zu machen. dabei ging gut ein zentimeter der gesamthöhe verloren. aber so wurde der kranz auch leichter. als die form geschafft war wurde geschliffen, geölt un die bohrungen neu gesetzt:

adventkranz 01 adventkranz 02
adventkranz 03 adventkranz 04

das buchenholz war jedenfalls nicht die richtige wahl für ein derartiges projekt. aber es war zumindest eine gute übung, um für weitere derartige arbeiten (dann aber aus einem stück laubholz) gerüstet zu sein.

im netz eine idee für einen gedrechselten adventkalender gefunden. einen solchen wollte ich für uns machen. in ermangelung einer geeigneten holzbohle (am liebsten wäre mir ein heimisches obstgehölz mit einer dicke von etwa 10 cm gewesen) musste ich umplanen.

wir besorgten ein buchenleimholzbrett. dieses wurde zerteilt und die teile nach dem schleifen zu einem block verleimt. darauf die geplante form und die postionen für die bohrungen angezeichnet:

adventkranz 01 adventkranz 02

bei gelegenheit werde ich mal einen ersten kranz versuchen.

ein casting ist geplatzt. die gewonnene zeit ließ sich in der werkstatt sinnvoll nützen.

erst einmal den marillen-kelch nacharbeitenm, den ich im august gemacht hatte. die erste version war doch etwas klobig ausgefallen. da ich mittlerweile sowohl die ausstattung als auch das können verbessert habe, ging das recht gut. der rezess – der gerbrochen war – wurde bestmöglich ausgeglichen und die wände deutlich dünner:

kelch 01 kelch 02
kelch 03 kelch 04

gefällt mir so deutlich besser.

die endarbeiten des gestern begonnenen übertopfes erledigen.
zuerst das teil etwas nachdrechseln. danach schleifen und mit olivenöl behandeln. zum abschluss gab es eine schicht canaubawachs ehe ich das ganze ordentlich poliert habe. ein schönes stück geworden:

uebertopf 01 uebertopf 02

ich bin begeistert, wie schön sich marillenholz immer wieder entwickelt und wie es sich mir einfachsten mitteln anfeuern lässt. ein paar teile von gernots baum hab ich ja noch. freu mich schon darauf, diese zu bearbeiten.

ein etwas angemorschtes stück marille aus dem keller geholt. ich war gespannt, was sich aus dem holz herauskristallisieren wird.

das morsche ging nicht so tief wie ich befürchtet hatte, so dass sich eine hohe schale ausging. die form die sich zeigte ergibt einen schönen übertopf für blumen:

uebertopf 01 uebertopf 02
uebertopf 03 uebertopf 04

muss natürlich noch etwas nachgearbeitet und geschliffen werden, gefällt mir aber schon jetzt.

vor einigen tagen hatte ich einen teil eines schwemmblock halbwegs in form gebracht und ein großes loch mit epoxy gefüllt. wie sich beim auspacken gezeigt hat, ist ein teil des harzes leider ausgelaufen. dadurch war das loch nicht bis oben hin gefüllt, was die höhe der schale um gut 15 mm reduziert hat. schade auch, dass das harz mit der färbung nicht mehr so schön ist wie beim einfüllen.
ich glaube, das liegt an der langen topfzeit, in welcher die metallpartikel absinken. auch die farbe selbst ist wenig ansehnlich geworden, lässt sich aber nicht mehr ändern.

bei der formgebung hab ich mich wieder vom holz leiten lassen. durch eine große einbuchtung im unteren teil fiel die schale hier natürlich schmaler aus:

schale 01 schale 02
schale 03 schale 04

ist aber trotzdem recht brauchbar geworden.

gleich weiter mit der vollendung des nächsten porjektes. die geschnitzte buchenschale hatte ich mehrmals geölt. heute nochmal drüberpoliert und passt:

buchenschale

auch ganz schön geworden.

dem kürzlich ausgegossenen rohling möchte ich noch etwas zeit zum trocknen geben. daher hab ich mich an ein neues stück gemacht. ebenfalls ein teil von manuelas schwemmholz.
dieses war aber sehr mit rindeneinlagerungen. beim drechseln hat sich die rinde teilweise gelockert. diese teile habe ich entfernt, so dass die schale nun von rissen durchzogen wurde. diese sind teils seht breit und tief, so dass die bearbeitung dich etwas heikel wurde. entsprechend vorsichtig ging ich ans werk:

schale 01 schale 02 schale 03
schale 04 schale 05 schale 06

während ich die innenseite machte hab ich das ganze mit paketband stabilisiert, was recht gut funktioniert hat. zwar etwas dickwandig, aber viel dünner wäre bei den rissen wohl nicht gegangen, ohne das ein teil ausgebrochen wäre. zum schluss hab ich die schale mit mehreren aufträgen von olivenöl behandelt. mir gefällt’s!