Drechseln

heute aus dem aststück zwei weitere dosen gemacht (und es ist noch immer was über). zwei unterschiedliche versionen – eine hohe 13,5 × 5,5 cm (geölt) und eine etwas kleinere und dafür dickere 10,5 × 6 cm (gewachst):

dosen1 dosen2 dosen3

langsam komm ich dahinter, wie es geht ;-)

zwischendurch musste ich in die werkstatt, um ein brett zuzuschneiden. das nützte ich gleich, um eine kleine dose (6×6 cm) aus einem (kastanien?)ast zu machen. mir gefällt’s, trotz der kleinen risse:

dose1 dose2 dose3

vom ast ist noch was über – und ich hab auch noch ein paar andere aststücke, so dass ich noch die eine oder andere kleine dose machen kann.

heute meine erste dose fabriziert:

dose1 dose2 dose3
dose4 dose5 dose6

einiges dabei gelernt. vor allem, dass ich beim nächstenmal die beiden enden mit einem rezess versehe, dann trenne und erst bei beiden die innenseite und den falz mache – soll sehr streng sitzen. danach zusammenstecken und die außenseite und kopf und fuß machen. so hab ich ein paar probleme beim wiedereinspannen des deckels gehabt – aber irgendwie hab ich’s hinbekommen.

werkstatt reinigen und die tonne leeren.
hab vom nachbarn das kellerabteil dazubekommen. dieses wurde heute „besiedelt”. hab ein paar schragen aufgestellt und darauf die schmälere der beiden platten, die im kellerabteil verblieben sind. auf die platte hab ich meine diversen holzklötze (großteils marille) verteilt:

holzlager

da können sie erst mal eine weile vor sich hintrocknen (hoffentlich ohne risse).

meine bestellten sachen wurden geliefert: klettersteighandschuhe – die meine finger/hände beim drechseln etwas schützen sollen und eine verlängerung für die forstnerbohrer. beides kam gleich zum einsatz und beides hat die werwartungen erfüllt.

mit dem längeren schaft war es mir nun möglich, die vor ein paar tagen begonnene vase tief auszubohren und dann fertig zu machen. die handschuhe sahen nach dem ersten einsatz nicht mehr wie neu aus, aber das ist ja egal. zum schluss wurde aufgeräumt. kamen doch einige „marillenlocken” zusammen:

vase mist handschuh

nach zwei drehtagen endlich wieder etwas werkstattluft. ich hab aus einem stück von gernots marillenbaum einen kelch gemacht.

zuerst hab ich alle unschönen stellen beseitigt (ein tiefer einschnitt der kettensäge, riefen, ausrisse…). dadurch ergab sich eine grundform. diese inspirierte mich zur gestaltung eines kelchs:

kelch1 kelch2 kelch3
kelch4 kelch5 kelch6

beim aushöhlen ist mir am sockel ein stück des rezesses ausgebrochen (da war ein riss). trotzdem find ich das teil sehr schön.

heute einen ganz speziellen auftrag erledigt. kleine plastikgriffe, die sich langsam auflösten, mussten ersetzt werden. und die neuen teile sollten auch etwas länger werden. na dann…

nachdem ich die teile erst einmal zerlegt hatte (das heißluftgebläse war da eine schnell ehilfe), wurde maß genommen und die ermittelten maße notiert. ein passendes stück holz war schnell gefunden: eine rechteckige leiste, die schon ewig herumliegt. die länge sollte reichen, um daraus die fünf benötigten griffe (eigentlich sinds ja eher „griffchen”) zu bekommen.

teil für teil hab ich gedrechselt, geölt und zusammengebaut. alles mit superkleber fixiert und mit mohnöl poliert:

nussonderauftrag1s1 sonderauftrag2
sonderauftrag3 sonderauftrag4

auftrag erledigt! kann ich morgen beruhigt ins akw zu einem dreh fahren.

chronos projektl

bis gegen drei in der früh gedreht und heute abend geht es mit dem nächsten nachtdreh weiter. dazwischen ein hupfer in die werkstatt. hab begonnen, eine hohe vase zu machen:

vase1 vase2 vase3

hat zwar einen langen (nicht ganz durchgehenden) riss, aber ich denke, das könnt trotzdem was werden. allerdings musste ich dann aufhören, da ich innen nicht weiter kam. da fehlt mir irgendwie ein passendes werkzeug. sehr helfen würde eine verlängerung für die forstnerbohrer. mal sehen, wo ich eine solche bekomme.

eine kiste mit teilen vom nussbaum bekommen. die wurden vom brennholzstapel gerettet. ehe ich mich an eine erste verarbeitung machte, beschäftigte ich mich noch mit der gestern begonnenen birkenschale.

diese wurde grob vorgearbeitet…

schale mit delle

… und wird nun eine weile auf die seite gelegt. unglaublich, wieviel feuchtigkeit in dem holz steckt, obwohl es schon seit langem herumliegt.

jetzt konnte ich mich dem nussbaum widmen. ich hab die ersten vier teile genommen und je zwei seiten auf der hobelmaschine begradigt. das gab eine odentliche sauerei. wie ich festgestellt habe, war die absaugung komplett verstopft. werde bei gelegenehit den schlauch abmontieren und entleeren, dann solte wieder alles passen.
die vier teile habe ich, soweit möglich, zu kanteln gesägt. sind durchaus ein paar brauchbare teile dabei. konnte es mir nicht verkneifen, das erste teil zu einem ornament zu verarbeiten:

nuss1 nuss2 nuss3
nuss4 nuss5 nuss6

eigentlich wollte ich die ornamentteile ja sehr dünn machen, aber ich hab es mir anders überlegt. der kantel hatte zwei unterschiedliche färbungen, was mir sehr gut gefällt. hätte ich das ornament wie gewohnt dünn gemacht, wäre die dunkle maserung komplett verlorengegangen. dann doch lieber etwas dicker belassen und versuchen, die maserung oben und unten durchlaufen zu lassen.

wollte heute die marillenschale fertigmachen. nachdem sie außen soweit war, wurde umgespannt. mit dem großen spannfutter kein problem, der kleine rezess hat toll gehalten.
nachdem ich innen schon ziemlich weit war und jede menge späne produziert hatte, einmal kurz nicht aufgepasst und einen gewaltigen nürnmberger im boden fabriziert. schicht für schicht hab ich diesen versucht zu entfernen. das holz fing immer mehr zu singen an und ich wusste, es wird dünn. noch ein kurzer moment der unachtsamkeit und es war passiert – ich war durch.

irgendwie wollte ich den rest aber nicht wegwerfen. ich dachte, ich versuch einen boden einzupassen. ich seh’s als übung. kann ich in zukunft ja wirklich mal brauchen (wenn ein boden zu dünn wird kann ich eine passende scheibe drechseln und unten ankleben). ein reststück birkensperrholz wurde eingepasst.

schale1 schale2 schale3
schale4 schale5 schale6

die schale hab ich umgedreht und den boden in die ursprüngliche obere öffnung eingesetzt. dadurch erhoffe ich mir, den riss zu stabilisieren. die innenseite hab ich nicht mehr nachgarbeitet und abschließend die schale mit mohnöl eingelassen. hat schon eine tolle farbe, so ein marillenholz.

hab dann noch begonnen ein stück birkenholz zu bearbeiten. aufspannen, entrinden und einfach schauen, was sich ergibt:

schale1 schale2 schale3

wie es scheint, wird es eine ”schale mit delle”.
was mich nur wundert ist, dass das holz schon ewig herumliegt und eigentlich trocken sein sollte. trotzdem fühlt es sich an manchen stellen an wie feucht und macht viele fasrige ausrisse. ich habs mal gut sein lassen und lass es über nacht, vielleicht geht’s morgen leichter.